Hinweis: Die nachfolgende Kaufberatung gibt es auch in einer aktualisierten Fassung als PDF zum Download
VORWORT | Obwohl gut erhaltene Exemplare heute nur schwer zu finden sind, wird hier eine Kaufberatung angeboten. Vielleicht findet man ja doch mal ein augenscheinlich gut erhaltenes Fahrzeug, dass man näher "unter die Lupe" nehmen möchte. Damit man keinen Fehlkauf tätigt, den man später bitter bereut und der auf den Manta-A fluchen läßt, gibt's nachfolgend ein paar Tips, die das verhindern mögen. Diese Kaufberatung kann natürlich nicht auf alle möglichen Details eingehen und erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Einen Kaufvertrag gibt es im Download-Bereich dieser Website. |
Formales vor dem Kauf | Fahrzeug suchen und finden |
Karosserie | Wie viele andere Autos ist auch der Manta-A ziemlich rostanfällig, da man damals auf eine Hohlraumversiegelung verzichtete und der Unterboden lediglich eine Wachsschicht erhielt. Daher sollte der "erste Blick" den Bereichen gelten, die dem Steinschlag und Spritzwasser ausgeliefert sind. | |
War das Radhaus in diesem Bereich schon seit langem durchgerostet, konnte das Wasser ungehindert unter den vorderen Teppich im Fußraum weiteren Schaden anrichten, der bis zum Durchrosten des Bodenblechs führen kann. Dann hat man nämlich eine klassische Durchrostung von innen nach außen. Ein Blick unter den Teppich im Fußraum sollte bei rostigen Radhäusern daher Pflicht sein! Möglichweise ist hier (von außen verdeckt durch die Wagenheberaufnahme) erheblicher Rostfraß zu finden (wie auf dem Foto rechts). Aber auch ein grundsätzlich Blick unter den Teppich ist angeraten. Wer weiß, was da in den letzten Jahrzehnten alles "unter den Teppich" gekehrt wurde? Hier sollte auch den Innenschwellern ein Blick vergönnt sein, insbesondere bei Fahrzeugen mit Schiebedach. | ||
Wenn man später unter dem Wagen das Getriebe überprüft, sollte man sich auch die Längsträger ansehen, die im Idealfall noch gut in Schuss sind oder bereits fachmännisch instandgesetzt sein sollten. Ist das nicht der Fall, findet man mindestens an den Innenflanken im Bogenbereich (ab Wagenheberaufnahme bis hoch zum Motorraum) mehr oder weniger durchgerostete Deckbleche vor. Will man diese selbst instandsetzen, benötigt man entspr. Nachfertigungen und Geschick im Umgang mit Flex, Karosseriemeißel und Schweißgerät. Mehr Infos zur Instandsetzung der Längsträger finden sich in der Rubrik "Technik". | ||
Bei Modellen mit Zierleisten ist ebenfalls "Rost in Verzug". Ein gründlicher Blick auf das Blech an den Zierleisten (oder besser noch hinter die Zierleisten) verschafft Klarheit. Bitte dabei die Zierleisten an den Schwellern nicht vergessen! | ||
Auf dem Weg zu den hinteren Radläufen klopft man mit Hammer oder Schraubendrehergriff die Schweller ab (die Unterseite der Schweller dabei ebenfalls berücksichtigen). | ||
Die bereits von außen mit Unterstützung einer Taschenlampe "besichtigten" Radhäuser sollten nun auch von innen kontrolliert werden. Dafür muß man zwar die Rückbank ausbauen, aber der Aufwand gibt einem Gewissheit über den Zustand der hinteren Radhäuser. Zum Ausbau der Rückbank ist diese im Fußbereich in Richtung Kofferraum zu drücken, wodurch die Befestigungsschlaufen über die Haltelaschen gehebelt werden können. Im Zweifelsfall gibt der bisherige Besitzer des Wagens sicher gerne Auskunft oder baut die Rückbank selbst aus. |
Motor | Je nach Ausführung sind die Motoren an sich relativ standfest. Ärger bereiten meist eher die Nebenaggregate, wie die Wasserpumpe ("alte Opel-Krankheit") und die Öl- und mechanische Benzinpumpe. Die Wasserpumpe zeigt häufig Verschleißerscheinungen, die meist deutlich hörbar sind und den baldigen Tod der Pumpe ankündigen. Die Ölpumpe leidet ebenfalls an starkem Verschleiß, der jedoch seltener vorkommt als bei der Wasserpumpe. Eine schadhafte Ölpumpe macht sich durch verminderten Öldruck bemerkbar. |
Getriebe | Undichte Dichtungen sind die Schwachstellen am Getriebe. Das fängt mit dem Simmering zur Kupplung an und hört mit dem Simmering zum Kardan auf. Ein Blick unter den Wagen (am besten von der Grube oder unter einer Hebebühne) gibt hier Aufschluß. Bei dieser Gelegenheit checkt man auch gleich die Dichtigkeit der Motorölwanne und prüft die Längsträger auf Rostbefall. |
Elektrik | Defekte an der Elektrik lassen sich schnell durch den Test der einzelnen Stromverbraucher feststellen. Dazu gehört zunächst der Lichtcheck, einschließlich Blinker, Rückfahrscheinwerfer und Kennzeichenbeleuchtung. Funktionieren diese nicht, sollte zuerst geprüft werden, ob die entsprechenden Sicherungen und Glühbirnen O.K. sind. | |
Korrodierte Kontakte sind jedoch meist die Übeltäter (insbesondere bei der Kennzeichenbeleuchtung). Ein Austausch der Kontaktschuhe und -laschen löst derartige Probleme aber mit wenig Aufwand. |
Lenkung | Die Überprüfung der Lenkung sollte vor dem Kauf nicht vergessen werden. Hier ist zunächst die Lenksäule auf Axialspiel zu überprüfen. Dazu drückt und zieht man das Lenkrad von sich weg bzw. zu sich hin. Hierbei sollte sich die Lenkspindel nur geringfügig bewegen lassen. Ist das Axialspiel zu groß, ist das Lager der Lenkspindel ausgelutscht und muß ausgetauscht werden. Spätestens beim nächsten TÜV-Termin schickt der Prüfer Dich sonst ohne Plakette wieder nach Hause. |
© by Ulrich Dickmann, 2001